Experimentelle Untersuchungen zur Rolle von Kommunikation, Reziprozität und Medien bei der Kooperation in großen Gruppen

 

Prof. Dr. Weimann*

Laufzeit: 1997 – 1999

Das Projekt soll einen Beitrag zur Lösung von Kooperationsproblemen leisten. Dabei steht die wirtschaftspolitische Bedeutung des Problems sozialer Dilemmata im Vordergrund. Dilemmasituationen sind der Kern gravierender Allokationsprobleme. Kennzeichnend ist dabei die Tatsache, dass große Gruppen betroffen sind. Diesem Umstand ist bisher in der Literatur kaum Rechnung getragen worden. Konkret sollen zwei Problemkomplexe bearbeitet werden:

[1] In jüngster Zeit wird die These diskutiert, dass Reziprozität eine wesentliche Determinante individuellen Verhaltens in Diktator- und Ultimatumspielen ist. Es soll überprüft werden, ob sich diese These stützen lässt, ob eine Beziehung zum Kooperationsproblem hergestellt werden kann und ob Reziprozität in großen Gruppen ebenfalls eine Rolle spielt.

[2] Angesichts der experimentellen Befunde ist die Bedeutung von Face-to-Face Kommunikation für die Bewältigung von Kooperationsproblemen in kleinen Gruppen unzweifelhaft. In großen Gruppen ist Kommunikation jedoch grundsätzlich nicht bidirektional und sie ist notwendigerweise medienvermittelt. Ob diese Kommunikationsform die gleiche Wirkung haben kann wie das Gespräch in der kleinen Gruppe, ist bisher nicht bekannt. Es soll deshalb geprüft werden, wie die Wirkung von Kommunikation von der Kommunikationsform abhängt. Zugleich wird damit ein neuer Zugang zur Medienwirkungsforschung eröffnet.


* Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Finanzierung: DFG, Kultusministerium Sachsen-Anhalt

Letzte Änderung: 14.11.2018 - Ansprechpartner: